Nachdem unser Mitfahrer (immer noch ..)
schwer damit beschäftigt ist, Flickzeug aufzutreiben und den
Reifen wieder fahrfertig zu bekommen, sind die anderen
Gruppenmitglieder in der Hütte „festgenagelt“ und haben z.B.
Zeit den Blog zu füllen. Ich möchte heute mal über die
Kosten berichten um dem geneigten Island-Interessierten vor
Überraschungen zu bewahren.
Den Transport bzw. die Mobilität
vor Ort möchte ich ausklammern, da hier sicher jeder selbst eine
Lösung finden muss. Nur soviel: es gibt nur drei Möglichkeiten:
Flug plus Mietwagen vor Ort, Transport des eigenen Fahrzeuges per
Containerschiff und hinterherfliegen (..so haben wir es getan.
Flugzeit nur drei Stunden) oder Anreise per Fähre ab Norwegen
(Zeitaufwand für beide Strecken schon allein knapp eine Woche
!). Ach ja: man kann so gut wie alles (auch innerhalb des Hochlandes)
mit dem geländegängigen Linienbus erreichen..hier sollte
allerdings wirklich gut vorgeplant werden. Das Netz ist da aber dünn
!
Kommen wir zu der ersten positiven
Nachricht: der Sprit kostet in etwa soviel wie in Deutschland,
aktuell ca. konstant 1,50 Euro im ganzen Land für Super 95.
(Achtung: ich hatte in einem vorherigen Post den Hochlandcamper
empfohlen,..ich habe mich nun mit einem Fahrer eines solchen Mobils
unterhalten, die Karre schluckt min 20 Liter bitte beachten, sonst
saugt euch der Ami die Urlaubskasse schneller leer als euch lieb ist
!)
Thema Bier (..wichtig..): eine Dose
Bier (0,5 Liter) kostet in den Supermärkten bzw. an der Tanke
zwischen 1,20 Euro und 1,50 Euro. ABER: das ist Leichtbier mit knapp
2,5 Umdrehungen. Stärkeres Bier darf nur in lizensierten
Likör-Geschäften verkauft werden.
Einheimisches Fassbier in der Kneipe
kostet (0,5 Liter) 5-6 Euro.
Wir haben uns zwei 5-Liter Fässer
aus der Heimat mitgebracht (Raum ist im kleinsten Koffer ..:-)
Für einen Burgermenü (jede
Tanke an der Ringstraße -im Schnitt kommen die alle 70-100
Kilometer- hat ein kleines Restaurant) „angenehmer Größe“
mit Pommes und Getränk müsst Ihr 8-10 Euro einplanen. Bei
dem „normalen“ Einkauf sticht Käse mit ca. 10 Euro pro Kilo
und Grillfleisch mit ca. 10 Euro für eine Packung mit 3-4
Schweinesteaks hervor. Wir haben für einen kleinen Einkauf mit
Brot, Käse, Salami, Milch, Butter, einer Grillsauce, Tomaten,
zwei Packungen Grillfleisch, eine Packung Grillwürste und einer
Wildlachsseite (..ein Mitfahrer steht auf so was..:-), ca. 60 Euro
bezahlt. Ein Kaffee mit Muffin an der Tanke kostet ca. 4 Euro. Ein
Kaffee solo ca. 2 Euro. Ein Magnum-Eis an der Tanke 3 Euro. Im
Schnitt kann man sagen das Einkaufen ca. ein Drittel teuer als in
Deutschland ist.
Kommen wir zu den
Unterkünften: als erstes einmal sind wir froh die Entscheidung
getroffen zu haben, das Zelt zuhause zu lassen, wir hätten sonst
niemals unsere Klamotten über Nacht trocken bekommen (..und wir
mussten sie oft -im Prinzip täglich- trocknen). Unsere
Unterkünfte auf der Reise bestehen aus „Guesthouses“ in der
Reykjavik. Dies sind im Prinzip einfache Hotelzimmer die denen sich
2-3 Zimmer ein Bad/eine Toilette/eine Dusche teilen. Das geht besser
als es sich anhört. Pro Person müsst ihr für diese Art
von Unterkunft -ja nach Lage in der Stadt 30-45 Euro rechnen.
Interessanterweise
sind/waren die Nächte in Reykjavik günstiger als die
Übernachtungen in Hütten auf dem Land. Kommen wir zu den
Hütten: die Hütten hatten immer eine Dusche und eine
Toilette, immer einen Kühlschrank, Heizung einen Herd,
Wasserkocher und meistens sogar Bettwäsche/Handtücher
vorrätig. Manchmal gibt einen TV mit isländischem Programm,
einmal hatten wir einen englischen Musik-Kanal („vintage TV“).
Interessant: in JEDER Hütte hatten wir WLAN Empfang (..irre..
:-) Die Hütten kosteten pro Nacht (je nach Größe,
Ausstattung und Lage) 100-200 Euro, wobei der Preis natürlich
durch die anreisenden Personen zu teilen ist. Insofern bei unseren
drei Personen ca. 35-65 Euro pro Nacht/Person. Wichtige Randnotiz zu
den Hütten: wir haben sie 6-8 Monate im Vorraus gebucht, vieles
war da schon belegt. Plant die Strecken rechtzeitig, bucht frühzeitig
! Das betrifft besonders die Hochlanddurchquerung ! Da gibt es nurganz wenige Hütten. Das
war die Hütte mit dem Schnarchkonzert (siehe früherer
Post). Das Ding hatte NICHTS an Ausstattung und kostete 30 Euro pro
Person/Nacht.
Eintrittsgelder: ....hier
wieder zuerst die gute Nachricht, sämtliche Naturhighlights wie
Wasserfälle, Gletscher, blubbernde Quellen, etc sind „free of
charge“ also UMSONST. Erwartet aber bitte (schade eigentlich..:-)
vor Ort nichts an Infrastruktur. Da gibt es keine Würstchenbude
wo der durchgefrorene Biker mal einen Kaffee trinken
könnte..irgendwie sind die Isländer da nicht
geschäftstüchtig genug (..oder sie haben es einfach nicht
nötig). Die schlechte Nachricht: Whale-Watching kostet 60 Euro,
oder der Eintritt in die „Blaue Lagune“ (..hmmm ..wartet da
Brooke Shields auf einen ??..obwohl die dürfte mittlerweile auch
schon etwas älter sein :-) schlägt mit ca. 45 Euro (PRO
Person) zu buche.
Fazit: wenn man die Kosten durch
mehrere Personen teilen kann (insbesondere die Unterkünfte) ist
es durchaus O.K., als Familienvater der ALLES ALLEIN stemmen muss,
wird es sicherlich grenzwertig bis (evtl. zu) hochpreisig.
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